„Ampel-Regierung lässt Apotheker hängen“
Die Lieferengpässe für Arzneimittel sind längst nicht abgebaut. „Fiebermittel oder Antibiotika wie Penicillin bleiben weiterhin knapp“, berichtet Dr. Marcel Töpfer. Dass die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten trotzdem gelingt, „dafür geben wir jeden Tag unser Bestes“, erklärte der Apotheker aus Ascheberg dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann. Umso größer ist sein Frust über die Ampel und Gesundheitsminister Lauterbach: „Wir hängen uns rein. Die Regierung lässt uns hängen“, so brachte er es in den Sozialen Medien auf den Punkt.
Auf diesen Beitrag wurden der CDU-Parlamentarier und der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Maximilian Sandhowe aufmerksam, die sich darüber jetzt mit dem Apotheker-Ehepaar Töpfer austauschten. „Apotheken haben eine wichtige Funktion über die Versorgung mit Medikamenten hinaus“, unterstrich Henrichmann. „Fehlt der Apotheker vor Ort, verliert eine Gemeinde ihre Lebensqualität“, erklärte er – das könne keine Versandapotheke ersetzen.
Die flächendeckende Versorgung sehen Dr. May Töpfer und Dr. Marcel Töpfer durchaus gefährdet. Die Kosten steigen, auch verursacht durch den Bundesgesundheitsminister. „Den Kassenabschlag zu erhöhen, war ein Tiefschlag“, erklärten sie. Sie müssen den Krankenkassen höhere Rabatte gewähren. Umgekehrt vermissen die Apotheker, dass Entlastungen wie die vereinfachte Abgabe von Arzneimitteln verstetigt werden. Die Ampel lässt stattdessen die entsprechende Regelung gemeinsam mit der Covid-Verordnung im April auslaufen.
Von der aktuellen Regierung fühlen die Töpfers ihren Berufsstand eher unterschätzt als wertgeschätzt. „Dabei sind wir die letzte Instanz, bevor ein Medikament raus an den Patienten geht“, hoben sie ihre hohe Verantwortung hervor. „Wir kennen unsere Kunden und ihre Unverträglichkeiten“, unterstrich Dr. May Töpfer.
Ein besserer Datenaustausch helfe, noch besser zum Beispiel Doppelmedikationen zu vermeiden. Die Patientenakte hält Dr. Marcel Töpfer deshalb für sinnvoll. Henrichmann ist noch skeptisch: Durch eine von Misstrauen geprägte zu strenge Auslegung des Datenschutzes stehe sich Deutschland zu oft selbst im Weg. „Es reicht nicht, die Balten immer wieder als Vorbilder zu anzuführen. Wir müssen hier unsere Denke ändern“, erklärte der Bundestagsabgeordnete, der in der CDU/CSU-Fraktion für Datenpolitik zuständig ist.