„Die Menschen bei uns haben Lust zu gestalten und sich zu engagieren“
Trotz der aktuellen Vielzahl an Krisen in der Welt gibt es immer noch viele Menschen die Lust am Gestalten, Lust am Machen und vor allem Lust am Helfen haben. Einige von ihnen traf der Landtagsabgeordnete Dietmar Panske nun während seiner Sommertour durch die Gemeinde Ascheberg, bei der er von Vertretern der örtlichen CDU um den Vorsitzenden Maximilian Sandhowe begleitet wurde. „Trotz großer Herausforderungen wollen sich die Menschen bei uns noch engagieren, einbringen und gestalten. Sei es in der eigenen Firma oder im Ehrenamt – und das ist auch gut so! Nur so kann unsere Gesellschaft funktionieren“, fasste Panske seine Eindrücke zusammen.
Die erste Station der Sommertour war daher auch ein Besuch bei der Firma KL medical in Herbern. Geschäftsführer Joachim Raguse, der selbst seit 1972 in der Medizin-Branche aktiv ist, wie er das Unternehmen 2019 kurzfristig übernommen hatte und mittlerweile zu einem deutschlandweit agierenden Produzenten für Medizinprodukte entwickelt hat. „Mit unseren gut 42 Mitarbeitern sind wir in der Lage ganz individuell und flexibel auf die Wünsche unserer Kunden zu reagieren“, erklärte Raguse seinen Gästen. „Das ist auch unser großer Vorteil gegenüber großen Lieferanten zum Beispiel aus China. Während sie dort zumeist containerweise bestellen müssen, können wir auch in kleineren Mengen liefern.“ Generell sei man aus Sicht von Raguse gerade im Bereich von Medizinprodukten zu abhängig vom asiatischen Markt. Beispielsweise kämen alle Einweg-Instrumente für OP´s aus Pakistan. „Wir müssen unsere Abhängigkeiten hier deutlich reduzieren“, pflichtete auch Panske bei. „Eine zentrale Lehre aus der Corona-Pandemie muss schließlich sein, dass wir zumindest einen Teil der Produktion von Medikamenten und Medizinprodukten wieder zurück in die EU holen.“
Weiter ging es im Anschluss zum Bonsai-Zentrum in Ascheberg, wo die Gruppe um den Landtagsabgeordneten von Geschäftsführer Wolfgang Klemend in die gehobene Handwerkskunst der Bonsai-Pflege eingeführt wurden. Wolfgang Klemend, der das Unternehmen 1982 in Münster gegründet und nun seit rund 16 Jahren seinen Sitz in der Gemeinde hat, hat die Firma zusammen mit seinem Sohn Ingo zu einem der ersten und führenden Bonsai-Händler entwickelt. „Wir haben einen Stamm von gut 140.000 Online-Kunden aus ganz Europa und im Bestand in unseren Verkaufsräumen samt Gewächshäusern in Ascheberg haben wir zwischen 20.000-30.000 Pflanzen.“ Jede Pflanze, die aus Japan importiert wird, werde dabei persönlich von seinem Sohn Ingo Klemend vor Ort ausgesucht. „Bonsai-Bäume sind zum Teil generationenübergreifende Arbeiten. So sind manche Bäume 80 oder 90 Jahre alt. Das bedeutet, dass an einem Baum zum Beispiel der Großvater, der Vater und der Sohn gearbeitet haben“, wies Klemend darauf hin, dass diese Pflanzen wahre Kunstprojekte sind.
Als nächste Station stand ein Besuch des Brückenprojekts „Weltentdecker“ der ÜBM und mehr e.V. um die Vorsitzende Martina Eissa auf dem Programm. „In der Flüchtlingsunterkunft am Breil kümmern wir uns im Kinder aus Flüchtlingsfamilien bis sie am geregelten Kindergartenalltag teilnehmen können. Es zielt damit in erster Linie auf die Kleinen, doch es bietet den Eltern, insbesondere den Frauen, auch Freiräume, die sie für Sprachkurse und andere Integrationshilfen nutzen können“, erläuterte Eissa die Projektarbeit des Vereins. „Wir haben es hier zum Teil mit hoch traumatisierten Kindern und Müttern zu tun. Gerade ihnen möchten wir einen Ort zum Ankommen bieten.“ Für den CDU-Abgeordneten eine nicht zu unterschätzende Arbeit: „Dieses Angebot ist so wertvoll, weil Menschen, die hier ankommen, gleich einen Ort haben, wo ihnen ohne Stichtage oder Aufnahmezeiten die Tür für erste Schritt geöffnet wird.“
Zum Abschluss der Sommertour gab es mit Vertretern von ProAscheberg noch einen gemütlichen Austausch im Café Lüningmeyer zur Entwicklung des Ascheberger Ortskerns. Einig war man sich in der Runde, dass die Landesförderung für den Eschenplatz von 615.000 € und die zugesagten 1,16 Mio. € für die Umgestaltung der Sandstraße gut investiertes Geld sind, um den Ortskern als lebendiges Zentrum zu stärken. „Die Sandstraße erhält nun bald zwischen dem Landhotel Jagdschlösschen und dem Eschenplatz ein frisches Gesicht. Ein wesentliches Ziel ist es, hier die Aufenthaltsqualität zu verbessern sowie eine lebendige, barrierefreie und zusammenhängende Ortsmitte zu entwickeln“, freut sich Panske schon auf den Baustart im nächsten Jahr.